Zimmerpflanzen tragen durch eine Reihe biologischer Prozesse und einzigartiger Eigenschaften, die sich positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken, zu einer verbesserten Luftqualität bei. Aufgrund ihrer Fähigkeit, die Luft zu reinigen, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und das Raumklima zu verbessern, sind sie eine erschwingliche und umweltfreundliche Möglichkeit, gesündere Räume zu schaffen.

1. Phytosanierung: Filtern von Luftschadstoffen
Pflanzen filtern schädliche Substanzen aus der Luft auf natürliche Weise in einem Prozess, der als Phytoremediation bekannt ist. Flüchtige organische Verbindungen (VOC) wie Benzol, Formaldehyd und Xylol, die häufig aus Möbeln, Farben und Reinigungsmitteln freigesetzt werden, werden über die Spaltöffnungen (Stomata) der Pflanzenblätter aufgenommen. Einmal in der Pflanze angekommen, werden diese Schadstoffe zu den Wurzeln transportiert, wo sie von Mikroorganismen im Boden abgebaut werden. Dieser Prozess macht die Schadstoffe unschädlich und reduziert die Luftverschmutzung in Innenräumen effektiv (Deng & Deng, 2018).

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Zimmerpflanzen die VOC-Werte in kontrollierten Umgebungen um bis zu 35 % senken können, was ihr Potenzial als natürliche Luftreiniger zeigt (Deng & Deng, 2018).

2. Photosynthese: Ausgleich von Sauerstoff und Kohlendioxid
Durch die Photosynthese absorbieren Pflanzen Kohlendioxid (CO2) und setzen Sauerstoff (O2) frei. Dieser Prozess sorgt nicht nur für die Wiederauffüllung der Sauerstoffwerte, sondern reduziert auch die Konzentration von CO2 in geschlossenen Räumen. Erhöhte CO2-Werte stehen im Zusammenhang mit Symptomen wie Müdigkeit, eingeschränkter kognitiver Funktion und Benommenheit. Durch die Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Sauerstoff-Kohlendioxid-Verhältnisses fördern Zimmerpflanzen die Gehirnfunktion, Aufmerksamkeit und das allgemeine Wohlbefinden (Deng & Deng, 2018).

Die Effizienz der Photosynthese variiert je nach Lichtverfügbarkeit, Pflanzenart und Blattoberfläche. Grössere Pflanzen mit breiteren Blättern, wie die Monstera Deliciosa, sind besonders effektiv bei der Sauerstoffproduktion.

3. Transpiration: Regulierung der Luftfeuchtigkeit
Die Transpiration ist der Prozess, bei dem Wasser von den Pflanzenwurzeln aufgenommen, durch den Stamm transportiert und über die Blätter in die Atmosphäre verdunstet wird.
Diese Freisetzung von Wasserdampf erhöht die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, was besonders in trockenen Umgebungen, die durch Klimaanlagen oder Heizsysteme verursacht werden, von Vorteil ist (Deng & Deng, 2018).

Optimale Luftfeuchtigkeitswerte (40–60 %) sind entscheidend für die Atemwegsgesundheit, da sie die Wahrscheinlichkeit von trockenen Nasenschleimhäuten, gereizter Haut und Atemwegsinfektionen verringern. Studien zeigen, dass Räume mit Pflanzen weniger Fälle von trockenem Hals, Nasenreizungen und sogar Kopfschmerzen aufweisen, was auf das verbesserte Feuchtigkeitsgleichgewicht zurückzuführen ist.

4. Reduzierung von Staub und Partikeln
Pflanzenblätter fangen Partikel wie Staub, Pollen und Schimmelsporen auf ihren Oberflächen ein. Dieser natürliche Filtrationsmechanismus verringert die Konzentration von Allergenen und Reizstoffen in der Luft und lindert Symptome bei Menschen mit Allergien oder Atemwegsempfindlichkeiten.

Das regelmäßige Reinigen der Pflanzenblätter verbessert ihre Fähigkeit, Partikel aufzufangen, und stellt ihre anhaltende Wirksamkeit sicher (Han & Ruan, 2019).

5. Reduzierung der Symptome des Sick-Building-Syndroms (SBS)
Eine schlechte Luftqualität in Innenräumen ist ein wesentlicher Faktor für das Sick-Building-Syndrom (SBS), das durch Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Atemwegsprobleme und Hautreizungen gekennzeichnet ist. Pflanzen mindern diese Symptome, indem sie schädliche Schadstoffe entfernen und die Sauerstoffwerte erhöhen (Redlich et al., 1997). Dies führt zu weniger körperlichem Unwohlsein, weniger Krankheitstagen und einer verbesserten Produktivität am Arbeitsplatz (Francis & Adewumi, 2024).

6. Psychologische und physiologische Vorteile
Die luftreinigenden Eigenschaften von Pflanzen gehen Hand in Hand mit ihrer Fähigkeit, Entspannung zu fördern und Stress zu reduzieren. Saubere Luft und die visuelle Präsenz von Grünpflanzen werden mit einem niedrigeren Blutdruck, einer verringerten Herzfrequenz und einer verbesserten Stimmung in Verbindung gebracht. Die Kombination aus physiologischen und psychologischen Vorteilen führt zu einer ganzheitlichen Verbesserung der Gesundheit (Bringslimark et al., 2007 & Thomsen et al., 2011).